Rene Kaplick „Machen wird mehr möglich machen“

🌍✨ Gemeinsam für den Frieden radeln! 🚴‍♀️✨

Die beeindruckende und inspirierende Rede von Pfarrerin Jennifer-Christin Hein

Die 4. Etappe der ODERBRUCH FRIEDENSFAHRT hat mich tief berührt und ich möchte meine Gedanken und Eindrücke darüber teilen. In einer Zeit, in der Frieden in Europa wieder zur Herausforderung wird, ist es unerlässlich, gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten.

Die bewegende Rede von Pfarrerin Jennifer-Christin Hein hat mir vor Augen geführt, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern etwas, für das wir uns aktiv einsetzen müssen. Sie erinnerte uns daran, dass wir in einer Zeit leben, in der der Krieg nicht weit von uns entfernt ist – die Situation in der Ukraine ist ein deutliches Zeichen dafür. Diese Nähe lässt uns nicht kalt; sie weckt Sorgen und Ängste in uns allen.

Umso wichtiger ist es, dass wir den diplomatischen Weg für Frieden ernsthaft und mit Entschlossenheit beschreiten. Es verlangt von uns, dass wir bereit sind, harte Entscheidungen zu treffen und mit einem starken Willen für eine dauerhafte Lösung zu arbeiten.

Die Veranstaltung hat mir gezeigt, dass wir gemeinsam stark sein können. Die Atmosphäre war geprägt von Hoffnung und der Überzeugung, dass jede Einzelne und jeder Einzelner etwas bewirken kann – sei es durch das Setzen von Zeichen, durch Dialog oder durch einfaches Handeln.

Ich habe erkannt, dass wir als Gemeinschaft, als Menschen, gefordert sind, aktiv zu bleiben und aufeinander zuzugehen. Unsere Stimme zählt und wir müssen sie nutzen, um den Frieden nicht nur in Europa, sondern auch weltweit zu fördern.

Lasst uns aus dieser Veranstaltung die Lehre ziehen, dass es unsere gemeinsame Verantwortung ist, für Frieden und Verständigung einzutreten. Jeder Einzelne von uns kann und sollte dazu beitragen, dass Frieden nicht nur ein Wort, sondern eine reale und nachhaltige Realität wird.

Ich danke dem Bürgermeister Michael Böttcher für seine Initiative dieser Veranstaltung,  Dr. Kenneth Anders Für seine Ausführungen und die zarte aus dem Werken von Peter Bamm und allen, die an dieser Veranstaltung teilgenommen haben und sich für den Frieden engagieren. Lasst uns weiterhin aktiv bleiben und den Dialog suchen – für eine bessere Welt, für uns alle. 🌍✨

Gedanken zum Frieden am 10.11.24 von Pfarrerin Jennifer-Christin Hein:

Das Auflösen der Ampelregierung hat mich völlig kalt erwischt, die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika schlichtweg umgehauen. Heute vor 2 Wochen war ich selbst noch in New York, habe die Sonne im Central Park genossen, den Eiskunstlaufenden am Rockefeller Center zugeschaut und bewundert, wie Menschen aus der ganzen Welt einfach und gut miteinander leben. New York – das liegt in Amerika, aber das ist nicht Amerika, das weiß man spätestens dann, wenn man da gewesen ist und diese achso freie Stadt mit einem Land vergleicht, das in einer Gesundheits- und Wirtschaftskrise steckt. Umso mehr hatte ich ganz festes Gottvertrauen, dass in dieser Wahl Kamala Harris unbedingt das Rennen macht. Ausgestattet mit Kamala-Fanartikeln und ihrer Biographie trat ich die Heimreise an und las von folgendem Ereignis in ihrem Buch „the truth we hold“: Ganz zu Beginn ihrer Karriere als Anwältin machte sie ein Praktikum bei Gericht, an einem Freitagnachmittag wurde eine Mutter verhaftet. Ihre Straftat war, dass sie unschuldig bei einer Drogenrazzia zur falschen Zeit am falschen Ort war. Die Anhörung sollte nicht vor Montagfrüh stattfinden. Das Gerichtsgebäude leerte sich, Menschen gingen heim – zu ihren Familien. Kamala aber blieb, weil sie sich fragte, hatte diese verhaftete Frau: auch Familie, arbeitet sie vielleicht am Wochenende und verliert vielleicht gerade jetzt in diesem Moment ihren Job, hat sie Kinder, wissen die, wo ihre Mama ist, ist da jemand, der sich um sie kümmert oder wurde bereits das Jugendamt informiert und wird sie das Sorgerecht verlieren? Kamala bleibt an diesem Freitagnachmittag und setzt sich dafür ein vom amtshabenden Richter angehört zu werden und erwirkt, dass diese Unschuldige freigelassen wird. Wow, genau diese Frau sollte Präsidentin werden, dachte ich, und für die USA, die westliche Welt und damit auch für Deutschland eine neue Zeit einleiten. Ein Ende für Rassismus, ein Ende für den Hass auf Menschen anderer Lebensmodelle.

Ein Beginn für Teilhabe, Chancengleichheit und Klimaschutz. Dann der Mittwoch dieser Woche und die Frage: „Was nun?“ Schock. Stille. Und dann das Erkennen. Stückweise. Diese Wahl ist, genau wie hier auch zu den Europa- oder Landtagswahlen, ein Ausdruck davon, dass Menschen sich ausgeschlossen, vergessen fühlen, dass es an Ideen fehlt, auf dass es Menschen besser geht oder sie sicherer fühlen.Diese Wahl ist dort, wie hier, ein Ausdruck von Angst und auch ein Ausdruck von Hoffnung auf Sicherheit. Das sehe ich. Auch ich habe Angst und auch ich sehne mich nach Sicherheit. Allerdings denke ich nicht, dass es dafür noch mehr Zäune und Mauern braucht, denn das hat uns die Geschichte gelehrt, hat noch nie zum gewünschten Ziel geführt. Also erinnern wir uns doch daran, wie es ist verfolgt zu werden, eingesperrt zu sein, vor allem aber wie es sich anfühlt, befreit zu werden. Ganz so wie es Kamala mit der Frau tat. Stecken wir nicht den Kopf in den Sand und machen Feierabend, sondern besinnen wir uns auf das, was uns hier zusammenbringt und stellen wir uns den Fragen, auch den unbequemen: An welcher Stelle haben wir eigentlich das Gefühl füreinander verloren? Wann ist die Notwendigkeit einander zu fragen „Was brauchst du? Was kann ich für dich tun?“ auf der Strecke geblieben? Besinnen wir uns auf das, was Jesus Christus uns lehrt: Leben ist NEHMEN und GEBEN, auf dass ein Miteinander wieder selbstverständlich spürbar und erfahrbar wird. Darin sehe ich uns alle vereint und ermuntere uns, uns aufzumachen, um Antworten zu finden. Gemeinsam auf dem Weg zu sein, wie hier auf dieser Friedensfahrt. Obama sagte: “but progress requires us to extend good faith and grace – even to people with whom we deeply disagree.” Um voranzukommen, bedarf es den Glauben an Gott und die Besinnung auf seine Gnade – diese aber ist unbedingt zu erweitern und zwar auch auf die Menschen, mit denen wir zutiefst uneinig sind. Und dann schauen wir, wie Kamala Harris es sagte trotz Dunkelheit in die Sterne. Und werden nicht müde uns für den Frieden einzusetzen.

Amen.