Rene Kaplick

Ein Dank an die Gemeinschaft: Erinnerungen an den Tag der Deutschen Einheit

Der Tag der Deutschen Einheit – ein Datum, das tief in unserem kollektiven Gedächtnis verankert ist. Er steht nicht nur für die Wiedervereinigung eines geteilten Landes, sondern auch für Hoffnung, Freiheit und den unermüdlichen Kampf um Demokratie. In diesem Jahr hatte ich die Ehre, an der Feierstunde in der Rennbahngemeinde Hoppegarten teilzunehmen, eingeladen von Bürgermeister Sven Siebert und Kay Juschka, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung. Diese Einladung empfinde ich nicht nur als Ehre, sondern vor allem als Bestätigung für das wertvolle Miteinander in unserer Gemeinschaft.

Es war ein bewegender Moment, während wir gemeinsam der Geschichte gedenken und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte würdigen. In diesen Augenblicken wird mir schmerzlich bewusst, wie weit wir gekommen sind – und wie nah sich die Schatten der Vergangenheit und die Lichtblicke der Gegenwart befinden. Ich erinnere mich noch gut an den 9. November 1989, als ich als 15-Jähriger den Mauerfall vor dem Fernseher miterleben durfte. Der Jubel, die Tränen der Freude, die Euphorie – all das sind Bilder, die ich nie vergessen werde.

Kurze Zeit zuvor wurde ich von der Staatssicherheit der DDR festgenommen, verdächtigt, an einer Massenrepublikflucht beteiligt zu sein. Es sollten von mir geplant sein, dass mehr als 500 Bürger über die Glienicker Brücke nach West Berlin fliehen. Diese Erlebnisse, geprägt von Angst und Unsicherheit, haben mein Weltbild geprägt und mir die Bedeutung von Freiheit und Demokratie erst wirklich klar gemacht. Aufgewachsen in einem autoritären Regime, war ich mir der Diskrepanz zwischen den Idealen der Menschenrechte und der Realität, die wir lebten, schmerzlich bewusst.

Heute, Jahre nach diesen einschneidenden Erlebnissen, bin ich nicht nur stolz darauf, Teil einer Demokratie zu sein, sondern auch darauf, dass Deutschland zu einer Nation gewachsen ist, die sich für ein vereintes Europa starkmacht. Europa ist für mich kein bloßes geografisches Konzept, sondern ein Raum, in dem wir unsere Werte schützen und uns füreinander einsetzen können – ein Ort der Solidarität und des Austauschs.

Über all diese Jahre hat sich in mir der Wunsch entwickelt, aktiv zur Gestaltung unserer Gesellschaft beizutragen. Als ich mich entschieden habe für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, wurde mir erneut bewusst, wie wichtig es ist, dass wir alle unseren Teil beitragen. Die gelebte Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Geschenk, das wir bewahren und erweitern müssen. Mein Ziel ist es, diese Werte zu schützen und zu fördern.

Ich blicke auf die Herausforderungen, die vor uns liegen, und erkenne, dass wir nur gemeinsam stark sind. Die jüngsten politischen Entwicklungen zeigen, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten müssen, um das Vertrauen in unseren politischen Prozess zu stärken. Jeder Einzelne von uns muss gehört werden – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Alter. Daher werde ich weiterhin für eine offene, transparente und integrative Politik kämpfen, denn nur so können wir ein Miteinander schaffen, das alle Bürgerinnen und Bürger einbezieht und wertschätzt.

In Hoppegarten wurde das Gemeinschaftsgefühl besonders spürbar. Die Gespräche, die Begegnungen und die gemeinsamen Erinnerungen schufen einen Raum des Verständnisses und der Solidarität – Werte, die entscheidend sind für die Zukunft unseres Landes. Ich möchte, dass wir diese Momente des Zusammenkommens nutzen, um den Dialog zu fördern und konstruktive Ideen zu entwickeln. Jeder von uns hat die Möglichkeit, einen positiven Einfluss auf das Leben anderer auszuüben, und genau dies möchte ich im Bundestag vorantreiben.

Lasst uns gemeinsam für die Grundpfeiler unserer Demokratie eintreten – für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Der Weg mag steinig sein, doch mit einem entschlossenen Herzen und einem klaren Ziel vor Augen werden wir die Herausforderungen meistern und die richtige Richtung für unsere Zukunft finden. Ich bin bereit, für die Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger zu kämpfen und meine Stimme im Deutschen Bundestag zu erheben. Zusammen können wir ein starkes, vereintes Deutschland in einem florierenden Europa gestalten, das für alle offen ist und in dem jeder seinen Platz hat.